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Doch noch was ...

Zwei kleine Selbstversuche, um Erlesenes leicht erlebbar zu machen, stelle ich hier vor.
Viel Spaß dabei!


Das Dazwischen sehen
Die folgend beschriebene Art des in die Welt Schauens, gewissermassen das "Nicht-Tun des Hinguckens", kann auf alles Betrachtbare: Dinge, Menschen, Ansichten, Meinungen, Erkenntnisse etc. erweitert und angewandt werden. Auch und gerade im Bedeutungsraum ist es das Dazwischen, wo wir tief in die Welt eindringen können und Bewußtwerdung gedeiht.

Stell einmal zwei beliebige Gegenstände auf den Tisch vor Dich. Was siehst Du? Dumme Frage, nicht wahr? Du siehst zwei Gegenstände. Nun werde Dir des Raumes, der die beiden Gegenstände umgibt, in den sie einbeschrieben sind, bewußt.
Schau auf die Form des Raumes, also auf den Negativabdruck, den die beiden Gegenstände in der Welt hinterlassen. Jetzt nimmst Du bereits eine völlig andere Form wahr! Sozusagen den Abdruck der Dinge in der Welt.
Versuche diese nun wahrgenommene Form des Raumes als ausgefüllt zu empfinden. Gib dem Negativum Körperlichkeit.
Damit hast Du den Hintergrund in den Vordergrund gehoben. Anstelle der Dinglichkeit wurdest Du Dir des räumlichen Kontextes bewußt, der durch die Interpunktion des Raumes durch zwei Gegenstände entstanden ist.
Du hast auf das Dazwischen geschaut.


Transdance¹
Wenn es denn in der zukünftigen Entwicklung des Geistes jenseits der gewohnt dualen Denkmuster gehen soll, wie kann das geschehen? Hier eine kleine Choreographie, um sich jenseits von Zwickmühlen und aus der "Dualen Hängematte" zu tanzen:

Wenn Du mal wieder im Hin und Her Dich gefangen fühlst, die Alternativen Dich quälen, versuche Folgendes:
Markiere die vier Eckpunkte eines Quadrates auf dem Boden. Stelle Dich auf den ersten und versetze Dich so intensiv wie möglich in den Zustand, der Alternative A entspricht. Laß Dich von Deinem inneren Gespür leiten und von innen einen Satz dazu kommen. Dann spreche diesen mehrmals ganz bewußt.
Trete aus dem Feld, laufe auf die gegenüberliegende Position und verfahre genauso, diesmal mit Alternative B.
Gehe auf den dritten möglichen Standpunkt und lasse diese Frage in Dich einsinken:
"Was ist das Gemeinsame von A und B?"
Denke nicht darüber nach, sondern achte auf Dein Gefühl und warte, bis die Antwort kommt. Spreche die so gefundene Antwort mehrmals.
Gehe zu dem letzten Punkt und lasse die nächste Frage einsinken:
"Was ist jenseits von A und B, was ist das ´Ganz Andere´?"
Warte wieder ganz im Gefühl, bis die Antwort von alleine kommt. Das kann an dieser Position manchmal ziemlich lange dauern. Spreche auch diesen Satz mehrmals aus. Bleibe, solange Du willst, bei dem dadurch entstehenden Gefühl ...
Wechsle dann so oft Du willst in unterschiedlicher Reihenfolge zwischen diesen vier Positionen, wobei Du Dir für jede Zeit nimmst und "ihren" Satz aussprichst. Achte dabei darauf, wie sich Deine Gefühle verändern.
Wenn Du oft genug gewechselt hast, stelle Dich in die Mitte der Vier, schließe Deine Augen für eine Weile und achte auf Deine Gefühle.
Vielleicht kommt Dir auch hier ein Satz. Du kannst das auch nochmal außerhalb des Vierecks tun.
Ich kann Dir nicht sagen, welche neuen Erkenntnisse Du aus dem Prozess mitbringen wirst, weil die Kraft der Übung allein in Deinem persönlichen Vollzug liegt.
Die duale Hypnose jedoch, die Dich dazu brachte, überhaupt zu beginnen, hast Du dann aller Wahrscheinlichkeit nach hinter Dir.
Gutes Gelingen!





Diese Vorgehensweise ist erweitert auch unter dem Begriff "Diamond-Technik" bekannt. Wer mehr darüber wissen will, lese "Die Diamond-Technik in der Praxis" von Klaus Grochowiak und Leo Maier, Junfermann ISBN 3-87387-434-2


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complexity remains
©1999 Robert Stein-Holzheim