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Der zukünftige Mensch ist kontextabhängig je ein anderer.

"Sei einfach Du selbst." Von diesem gutgemeinten Rat fühlte sicher nicht nur ich mich immer schon überfordert.

Als ob es ein "Mensch-Selbst" aus sich heraus gäbe, ohne das wir unsere Form und Grenze nicht immer auch in dem Rahmen fänden, in dem wir uns konstituieren.

Die Kontexte, in denen wir uns leben und verwirklichen waren noch nie so vielfältig und unterschiedlich wie heute und morgen. Wer sind wir denn heute? Eine unserer Netzpersönlichkeiten, der Philosoph, der Manager, der Familienvater, der Lehrer, der Schüler ... ?

Als wer können wir welche Kontexte am besten meistern?

Doch unsere Glaubenssätze wie etwa: "Die Welt ist ein guter Platz um zu sein", oder "Die Welt ist ureigentlich schlecht" etc. prägen unser Zugehen auf die Welt grundlegend, sowie was wir in ihr wahrnehmen und für wen wir uns halten. So sind wir in der Regel Opfer unserer Überzeugungen, auch der "positiven".

"Wer wir sind" ist etwas, an das wir uns zu klammern pflegen wie ein Ertrinkender an seine Planke. Wie wäre es, könnten wir unsere Art zu ichen aktiv wechseln wie ein Kleid, ganz abhängig davon, "wer" wir in einer bestimmten Situation sein wollen?

Wären wir dann nicht mehr "Wir selbst"?

Oder wären wir erst dann wir selbst, wenn wir uns die Wahl schaffen, zu sein, wer wir wollen?





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complexity remains
©1999 Robert Stein-Holzheim