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Es gibt einen Bedeutungsraum.

Werden innere Vorstellungen auch oft als bloße Einbildung herabgewürdigt, beginnen wir zu verstehen, daß sie Teil der Wirklichkeit sind.

Was wir uns nur vorstellen, so die These, gäbe es nicht - weit gefehlt: Was wir uns vorstellen, gibt es genau als das, als was wir es uns vorstellen. So wie auch unsere Wahrnehmung die Dinge in unserem Gehirn zu genau den Bildern macht, die wir wahrnehmen.

Es gibt nur Ein-Bildungen unterschiedlicher Herkunft. Und diese ordnen wir intern raumzeitlich an, haben ein Gefühl dafür, wie nah ein Begriff einem anderen ist, ob eine Be-Deutung andere mit einschließt oder welches Gewicht eine Aussage besitzt.

Klänge haben Form, Tempo oder Farbe, Stimmen sind dünn oder dunkel, Donner rollt, ein Echo verblaßt. Unsere inneren Repräsentationen besitzen alle Eigenschaften der Raumzeit und wie die Dinge darin geordnet sind gehorcht Gesetzen, ganz wie der Raum der Gravitation.

Manche Gespräche oder Aussagen umkreisen ein Thema wie ein Mond seinen Planeten; ein anderes, gewichtiges Thema kommt in seinen Anziehungsbereich und die Aussage ändert ihre Bedeutung.

Das alles sei "nur metaphorisch" gemeint, hört man. Aber erstens kenne ich keine Sprechweise, die nicht metaphorisch wäre und zudem kann ich fühlen, wie Bedeutung den Raum aufspannt, kann ich die Tiefe und die lichten Höhen sehen und spüren, in denen wir uns als Geistformende im Bedeutungsraum bewegen.





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complexity remains
©1999 Robert Stein-Holzheim