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Schicksal ist weder noch Zufall.

Denn beide Konzepte greifen zu kurz, um zu erfassen, wozu sie angetreten. In Ihnen steckt jedoch die ganze Thematik unserer Position in
der Welt. Ist es Schicksal oder Zufall, was uns geschieht?

Gäbe es das Schicksal als Vorherbestimmtes, wüßte immerhin der Schmied jenes Planes, was das alles soll.

Ist jedoch alles Zufall, dann kann es keinen Sinn haben, wir stünden der Unmöglichkeit eines sinngegebenen Passens von Geschehen und Bedeutung gegenüber.

Was zuerst wie ein unentrinnbarer Widerspruch erscheint, löst sich im Leben in Geschichten auf, in denen wir schicksalhafte Wendungen erkennen und in Geschehnisse, wie sie unwahrscheinlicher, "zufälliger", nicht sein könnten.

Hinzu kommen Phänomene wie Synchronizitäten, wenn sinnhaftes Zusammentreffen von "Zufälligem" uns staunen macht oder Manche von Zukünften träumen, die eintreffen.

Da streckt selbst die allseits fleißig zitierte Chaostheorie ihr Gedenke und die Vermutung wächst, daß wir noch anders in die Welt gebettet sind, denn durch endlos komplexe, sich beeinflussende Ketten von Ursachen und Wirkungen.

Schicksal, so fühle ich, ist nicht geschrieben, sondern bringt, was zur Entfaltung drängt.

Dinge geschehen aus gar mannigfaltigen Gründen, aus unwissbaren Anfangsbedingungen, aus Liebe, Planung, Quantenunbestimmtheiten - Wer fragt sich da noch, ob, oder ob nicht ...


"Es ist nicht linear", sprachen die Propheten.¹



¹ zu "dem Cisco" im StarTrek DS9 Pilotfilm


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complexity remains
©1999 Robert Stein-Holzheim