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Die Beschränkung des dualen Denkmodells muß strukturell erweitert werden.

Im heutigen zweiwertigen Denken läßt sich nur ein Bruchteil der n-wertigen Welt, in der wir leben, spiegeln.

Das duale, klassisch-logische Denken ist damit für unser Weltverstehen so etwas wie ein Zwischenlager, aus dem bekanntlich die gelagerten Elemente auch nie wieder herauskommen.

Auf lange Zeit schaffen solche unzureichenden Lagerstätten gefährliche Konsequenzen, wie auch die klassische Logik eine gefährliche Trennung von uns und unserem Tun, unserer Technologie erschaffen hat und das Konflikthafte in unserem Umgang miteinander strukturell aufrechterhält.

Nicht, daß es keine dualen Strukturen überhaupt gäbe, aber die Welt nur in solche zu unterteilen, ist erkenntnistheoretischer Selbstmord.

Unsere Art logisch zu denken ist ein Spezialfall von etwas wesentlich komplexeren und formenreicheren, der Welt und unseren noch unentdeckten Denkformen nämlich.

Wie die Denkform sind auch die durch sie gezeitigten Wirkungen in unserer Nicht-Wahrnehmung geborgen. Die scharfe - und in ihren Wirkungen lebensfeindliche - Abtrennung der konsequent auf Dualität begründeten Technologie von ihren Erschaffern, ist trauriges Beispiel für die schlimmen Folgen dieser - der Komplexität von Systemen nicht angemessenen - Abbildung von Welt in unseren Köpfen.


Es reicht nicht, das Gute zu wollen.
Wir müssen lernen, es auch denken zu können.




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complexity remains
©1999 Robert Stein-Holzheim