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Das Ende aller Kriege ist nah.

Das glaubt natürlich niemand. Woraus sich die überaus interessante Frage ergibt, welche Vorannahmen und Rahmenbedingungen eigentlich dafür sorgen, ob etwas in einer Kultur prinzipiell glaub-bar ist oder nicht.

Interessanterweise sind es die gleichen Rahmen-bedingungen, die es der Menschheit unmöglich machen, sowohl an das Ende aller Kriege wirklich zu glauben, als auch sie tatsächlich zu beenden.

Wir bekommen das Ende aller Kriege nicht durch Einsicht oder Vernunft, denn gerade die anachro-nistische Struktur unserer hochwohlgelobten Vernunft läßt uns den Schritt jenseits eines konfrontativen Gegenüberstellens von Inhalten gar nicht tun.

Erforderlich ist die Überkommung dieser Betriebssystembeschränkungen des Dualen Gegenüberstellens hin zu echten polyrelationalen Strukturen.

Wahr/Falsch, Dafür/Dagegen, Gut/Schlecht, Recht/Unrecht: Krieg ist eine direkte Folge der dualen Strukturen in den Köpfen der Mächtigen und ihrer Gefolgschaften.

"Wer keinen Widerstand entgegensetzt, wird nicht verletzt", steht in der Baghavad Gita. Wie aber soll man keinen Widerstand entgegensetzen, ohne zugleich Opfer zu werden?

In einer Welt ohne Opfer und Täter, weil niemand das so denkt! Wenn keiner dual denkt, wird auch keiner verletzt. In welcher Welt also macht es Sinn, die andere Wange hinzuhalten? In einer Welt, wo dann niemand ein zweites Mal zuschlagen würde.


Nicht das Studium der Geschichte, die Hinwendung zum polyrelationalen Denken bringt uns Frieden.




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complexity remains
©1999 Robert Stein-Holzheim