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Es gibt nur Kooperation.
"Das funktioniert nicht".
"In Bezug auf welche erwünschte Reaktion?"
Wenn ich den Ball durch die Scheibe kicke, funktioniert das doch wunderbar - die Scheibe bricht, auf die Physik ist Verlaß!
Daß das mein Nachbar das nicht als Kooperation begreifen will, liegt an bestimmten Vorstellungen von ihm, die mit dem gerade abgelaufenen Prozess erstmal nichts zu tun haben. Und wenn er gerade aggressive Spannungen abbauen will, indem er mir lauthals mit der Polizei droht, haben wir doch prima kooperiert, oder?
Wir können also kooperieren, indem wir uns bekämpfen oder helfen, beides funktioniert.
Wenn uns aber alle Vorgänge in ihrem kooperativen Charakter vor Augen treten, wir auf den Prozess schauen und so mehr die Art und Weise des Funktionierens denn irgendbeliebige Ergebnisse im Blick haben, ermöglicht uns dies viel eher, bewußt Einfluß auf den Ablauf zu gewinnen und zum Guten zu wenden, was sonst wild aus jedem Ruder läuft.
"Versagen" wir, sind wir schnell dabei, uns in erklärende Sicherheit zu wiegen, indem wir den Punkt zu bestimmen meinen, wo es nicht geklappt hat.
Wir könnten uns auch den ganzen kooperativen Prozess vor Augen führen und erkennen, in welchem Sinne die Kooperation eigentlich funktionierte ...

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