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Es gibt keinen Weg.

"Was sei der rechte Weg?", "Welchen Weg soll ich wählen?" und ähnliche Überlegungen oder Betrachtungen von Wegen, die Andere in der Vergangenheit gingen, legen nahe, daß so etwas wie "Wege in die Zukunft" existierten.

Das heißt, die Vorstellung, es gäbe Wege aus der Vergangenheit zum Jetzt wird - klabauter, klabauter - frech auch für noch nicht Geschehenes behauptet. Dabei handelt es sich hier nur um die Projektion des Gekannten in das Unbekannte, unsere möglichen Zukünfte.

Ein Witz! Da ist kein "Weg".

Es ist leicht, so zu tun, als vollzöge man das Tun und damit den Weg Anderer nach, doch berauben wir uns dabei nicht der Unendlichkeit des vollständig neu- und einzigartigen des je frisch gelebten Momentes?

Erst im Setzen unserer Schritte, mit jeder Entscheidung dieses oder jenes zu tun, erschaffen wir das, was wir rückblickend "den Weg, den wir gingen" nennen können.

Nichts gegen das Lesen von Reisebeschreibungen - aber dort, wo wir hingehen, war vor uns noch keiner; niemand, der von dort berichten könnte, niemand, dessen Spuren wir folgen können.

Wie schreitet nun der aus, der einen Weg vor sich zu sehen wähnt? Wie jener, der staunend seine Schritte lenkt ins unbekannte Land, den Blick gerichtet auf das gute Gelingen ?

Hoffen wir, daß der Erste dem Zweiten folgt.





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complexity remains
©1999 Robert Stein-Holzheim